Veränderung lohnt sich. Ist sie gewollt, kommt sie jedoch meist nicht von alleine. Wer jedoch wagt, sich neuen Gegebenheiten hinzugeben, Ungewohntes anzupacken und die Früchte (s)eines Experimentes zu kosten, hat grosses Glück. Mein Glück ist unter anderem mein neues Daheim. Obwohl: Weit habe ich es nicht geschafft, habe ich mich doch bloss 300 Meter weiter nach links orientiert. Und von der Dachetage ins Erdgeschoss zu ziehen, scheint auch kein Aufstieg zu sein. Kein Aufstieg im eigentlichen Sinne vielleicht. Doch unbeschreiblich lebensverändernd. Ich gehe zwar die "alten" Wege entlang einer mir bekannten Szenerie, zweige einfach drei Einfahrten später ab. Die Geschäfte bleiben die gleichen, die Poststelle auch. Und auch die gleiche nette Dame an der Migros-Tankstelle sorgt nach Ladenschluss noch immer für mein Wohl.

Doch plötzlich bieten die eigenen vier Wände mehr Raum zur freien kreativen Gestaltung. Mehr Komfort dank fleissiger Haushaltshelfer. Mehr Platz für neue Möbel und Styling-Ergüsse. Mehr Platz für mich. I'm the queen of my castle. So schlägt mein Puls auch sechs Wochen nach Einzug höher, sobald ich mich der Haustür nähere. Betrete ich dann die Wohnung, riecht es schon nach Zuhause. Zwar komplett angekommen, aber nimmermüde, alle Ecken und Nischen zu erkunden, noch immer die falschen Lichtschalter zu betätigen, den Lichteinfall zu beobachten, oder den zig Einrichtungsideen zu befehlen, sich noch ein wenig auf ihre Realisation zu gedulden. Aus Budgetgründen.

Schön Wohnen ist mehr als ein Dach über dem Kopf zu haben. Wie schon Johann Wolfgang von Goethe verlautete: Glückselig der, dessen Welt innerhalb des Hauses ist. Recht hatte er. Denn wo sonst erfährt man so viel Geborgenheit und Schutz wie in den eigenen vier Wänden? Dass diese Aussage nicht nur den poetischen Gedanken eines Weltschriftstellers entsprungen ist, belegt auch die Tatsache, dass das Wohnen eine der tragenden Säulen des menschlichen Daseins ist. Zuhause ist der Ort, wo man nichts mehr als einfach sich selber sein kann und genau das tun darf, wonach einem der Sinn steht. Dabei wünsche ich viel Vergnügen.