Aus Holz. Mit Herz.

Wird man beim Zufahren auf den Parkplatz schon mit Kerzenschein begrüsst, der sein Licht durch den Schnee brennt, kann man nur erahnen, was einen drinnen erwartet. Eins vorweg: der Sinnesrausch ist Programm. Ausgelöst durch ein Hotelerlebnis, das auf seine Art konkurrenzlos ist.
Herzlich willkommen im IN LAIN Hotel Cadonau im Engadiner Dorf Brail. Und tatsächlich. Beim Betreten des antiken, 450-jährigen Engadinerhauses, steigt einem sofort der betörende Duft der Arve in die Nase. Die junge Hausherrin Tamara Cadonau: "Bewegt man sich stets in diesen Räumen, riecht man das Holz gar nicht mehr." Wie schade, denke ich, und atme nochmals tief ein. Der Rausch setzt sogleich ein und weiss gar nicht, welchem Sinnesorgan er sich zuerst hingeben möchte: den Augen, die die durchdachten, bezaubernden Details erkunden? Oder dem Tastsinn, der das unterschiedlich verarbeitete Holz oder die Natursteinmauern berühren möchte? Es hilft nur eins: sich dem Hochgefühl hingeben. Und geniessen. Hat einem das aussergewöhnliche Boutique-Hotel nämlich erst mal aufgenommen, bleiben Hektik und Alltag mühelos draussen. Dafür sorgt auch die Crew, die den Gast zwar herzlich begrüsst, sich danach aber in höflicher Zurückhaltung übt. Und hat man dann mal einen Wunsch, sind sie schneller zur Stelle, als dass man ihn äussern kann.
Glücklichsein einfach gemacht
Während das dicke Gemäuer des Haupthauses die Restaurants, die Rezeption, Zimmer und Suiten beherbergt, besticht der im 2011 entstandene Suitentrakt mit 11 "Hide-aways" und einer offenen Kamin-Lounge mit Bar – allesamt formschön eingebettet in die Brailer Natur. Auch der Aussenbereich überrascht. Gut: Der Bio-Schwimmteich im Hotelgarten ist im Winter nicht wirklich dienlich – ausser dass er hübsch ausschaut natürlich. Das Wasser aber, das im Sommer für die gewünschte Abkühlung sorgt, stammt aus der hauseigenen Naturquelle. Immer wärmstens zu empfehlen ist der Badebottich im Hotelgarten, in dem in 38° warmem Arven-Wasser gebadet wird. Wem das Bad im Bottich doch etwas ungewohnt erscheint, findet in der eigenen Whirlwanne – gross genug für zwei – Ruhe und Romantik. Doch aufgepasst: Bevor man sich und die Welt komplett vergisst, wartet der Hausherr und junge 15-Punkte-Spitzenkoch mit überraschenden Gaumenkünsten auf, die jede Faser des entspannten Körpers zu wecken vermögen.
Wenn Cadonau zaubert
Inspiriert und geprägt durch die Lehrjahre bei Dani Bumann, Philippe Rochat und Harald Wohlfahrt, geht Dario Cadonau nun seinen ganz eigenen Weg als Punktekoch. Und die Freude an seinem Handwerk steht ihm in sein strahlendes Gesicht geschrieben. Wohlwissend, dass er jeden Gast zu überraschen weiss, erläutert er im Gourmetrestaurant "Vivanda" kurz und bescheiden vor jedem Gang seine Sinfonie auf dem Teller. Für Gourmets, die es etwas "einfacher" wünschen, bietet das vielfältige Gastronomieangebot mit einer Wein-Lounge, einem Käse-Restaurant mit hauseigener Show-Käserei, und dem À-la-carte Restaurant «La Stüvetta» die gewünschten Köstlichkeiten.
Auf Wiedersehen!
Das edle Arvenholz, das den Zimmern diesen unverwechselbaren Zauber schenkt, hat erwiesenermassen grossen Einfluss auf das körperliche und psychische Wohlbefinden. Kein Wunder also, nächtigt es sich in Daunen gebettet und in Arve getragen wie auf Wolken. Doch was dann irgendwann mal kommt, können aus die Cadonaus nicht verhindern. Das Abschiednehmen. Um dieses etwas zu erleichtern und die Erinnerungen präsent zu halten, darf sich im hauseigenen Shop mit Arvenholz-Produkten eindecken. Doch um der Sehnsucht wirkliche Abhilfe zu leisten, gibt es nur eins: Wiederkommen.
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